Es war die 88. Spielminute, als die U23 von Borussia Mönchengladbach durch Steffen Meuer das 3:2 erzielte. Bis dahin hatte Rot Weiss Ahlen dem Favoriten alles abverlangt und ist nach zweimaligem Rückstand wieder zurückgekommen. Mit zwei Treffern lieferte Hüseyin Bulut ab, doch alle fragten sich, was wäre gewesen, wenn er auch seine dritte große Chance in der 84. Minute genutzt hätte. Wäre dann ein Sieg drin gewesen? Hätte, wenn und aber…
Am Ende fuhr der Ahlener Tross aufgrund der guten Leistung mit erhobenem Kopf, aber eben ohne Punkte, nach Hause. „Es war heute ein gute Mannschaftsleistung, die nur durch kleine Fehler, welche die Gastgeber direkt bestrafen konnten, nicht mit einem Punkt belohnt wurde. Ich bin mir sicher, dass wir mit so einer Leistung nächste Woche gegen den SV Straelen erfolgreich sein werden“, analysierte Trainer Andreas Golombek die Niederlage treffend.
Zunächst waren die Ahlener in der ersten Halbzeit sehr passiv und überließen den Gastgebern das Feld, doch urplötzlich schickte Andre Dej seinen Stürmer Francis Ubabuike auf die Reise. Dieser umspielt einen Gegenspieler und schlenzt das Leder auf den langen Pfosten. Der Ball wird lang und länger, senkt sich gut und damit kitzelte er eine Glanzparade des Gladbacher-Keepers raus, der den Ball mit den Fingerspitzen um das Tor lenkte. In der 26. Minute brach das Ahlener Bollwerk, als Cagatay Kader aus dem Gewühl heraus die 1:0-Führung gelang. Ahlen machte etwas offen und spielte nun mit. Als Dominik Klann den Linksaußen Hüseyin Bulut in den Strafraum schickte. Er schaute den Keeper aus und netzte überlegt zum 1:1-Ausgleich ein. Doch statt mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen, segelte in der 45. Minute eine Ecke in den Ahlener Strafraum. Die Abwehr war zu kurz und Steffen Meuer hämmerte den Ball an Till Brinkmann vorbei ins Ahlener Tor. Nach dem Seitenwechsel machte Ahlen viel Druck und die rund 50 mitgereisten Fans spürten, dass sie den Ausgleich wollten. Aber die Riesenchance zum Tor hatten die Fohlen, als ein Schuss aus gut 25 Metern das Lattenkreuz zum Zittern brachte. Der Ball senkte sich in den Fünfmeterraum und Steffen Meuer schaffte es statt des 3:1, den Ball am leeren Tor vorbeizuschieben. Im Gegenzug wurde Jannik Borgmann über die linke Seite eingesetzt. Er nahm Maß und brachte eine butterweiche Flanke in den Strafraum, wo Hüseyin Bulut nur noch den Kopf hinhalten musste zum 2:2-Ausgleich. Allerdings reichte es nicht, das 2:2 über die Zeit zu bringen. Der größte Aufreger des Spiels, war dann direkt mit dem Schlusspfiff. Was war geschehen? Kapitän Kevin Kahlert war im Strafraum zu Fall gekommen, doch statt den fälligen Elfmeterpfiff, entschied sich der Schiedsrichter, die Partie zu beenden. Samstag geht es weiter, wenn das nächste Auswärtsspiel beim SV Straelen ansteht.
RWA: Brinkmann – Pihl, Reithmeir, Kahlert, Borgmann – Klann – Ubabuike (46. Tuma), Skoda (46. Twardzik), Dej (67. Holldack), Bulut – Marzullo
Fotos von Marc Kreisel
Interviews von Sarah Wick
