Eine rabenschwarze zweite Halbzeit haben die Fans von Rot Weiss Ahlen beim Derby in Lipptstadt erlebt. Hatten die Ahlener in der ersten Halbzeit die Gastgeber regelrecht an die Wand gespielt, drehten die Lippstädter den Spieß um und erzielten in fünf Minuten drei Treffer.
Zunächst Begann das Spiel mit einem extremen Offensivpressing der Ahlener. Mit dieser Taktik kamen die Spieler von Felix Bechthold überhaupt nicht zurecht. Als Neuzugang Davud Tuma den Ball erkämpfte und auf rechts Mike Pihl bediente. Wurde es sofort gefährlich. Pihl behielt im Strafraum den Überblick und brachte Jan Holldack in Position. Dieser musste das Leder nur noch zum 1:0 über die Linie schieben (5.). Danach waren es die Ahlener, die nur pressten und in der Hälfte der Gastgeber ihr Spiel aufzogen. Bis auf zwei Standardsituationen (Ecken) ließen sie nichts zu. Ein Eckball wurde von Möller über das Tor geköpft. Rot Weiss Ahlen hingegen ließ durch Hüseyin Bulut und Gianluca Marzullo beste Gelegenheiten zum Ausbau der Führung liegen. So gingen beide Teams in die Halbzeit.
Nach der Pause wechselte Lippstadt doppelt und der ehemalige Ahlener Marvin Mika kam in die Partie und sollte der Matchwinner werden. Direkt mit dem Wiederanpfiff waren die Rot-Schwarzen in der Partie. Von der Überlegenheit der Ahlener keine Spur mehr. Lippstadt schnürte die Ahlener direkt hinten ein. Zunächst verteidigten die Rot Weissen noch die hauchdünne Führung, doch in der 58. Minute gelang Ufuk der Ausgleich. Was dann passierte, wird wohl als die schlimmsten fünf Minuten in die Vereinsgeschichte eingehen. Marvin Mika überrannte Janik Borgmann und auch Robin Brüseke im Ahlener Kasten. Er traf zur 2:1-Führung der Lippstädter (60.) Und nur 3. Minuten später machte er den Sack zu. Wieder kam er aus der Tiefe des Raums und hatte erneut keine Mühe den Ball im Ahlener Tor unterzubringen. Das war dann auch schon die Entscheidung.
RW-Trainer Andreas Zimmermann versuchte noch mit einem Dreierwechsel die Wende einzuleiten und brachte für Holldack, Marzullo und Özkara die frischen Dej, Temin und Skoda. Doch auch diese konnten im Spiel nach vorne nichts mehr ausrichten. Am Ende stand eine Derbyniederlage, die für viele aufgrund der ersten Halbzeit völlig unverständlich ist. Doch die Gastgeber schafften es, in nur fünf Minuten, die komplette Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden.
Nun geht es weiter, wenn als nächstes mit dem SV Rödinghausen ein Aufstiegskandidat im Ahlener Wersestadion antreten wird.
RWA. Brüseke – Pihl, Reithmeir, Borgmann, Neicu (77. Zuhs) – Schüsselburg, Tuma, Holldack (62. Temin) – Bulut, Özkara (62. Skoda) und Marzullo (62. Dej)
Fotos von Henning Wegener