Vor dem Spiel gegen den SC Fortuna Köln wurde lange spekuliert, ob Trainer Andreas Zimmermann seine siegreiche Elf aus dem Spiel beim Wuppertaler SV ändern wird. Doch er blieb dem alten Fußballcredo „Never change a winning Team“ treu. Er schickte die gleiche Startelf auf den Rasen des Wersestadions.
Das Spiel nahm sofort Fahrt auf.
Vom Anstoß an entwickelte sich eine interessante und kämpferische Partie. Beide Teams schenkten sich bei den warmem Temperaturen im Wersestadion nichts. Bis zur 15. Minute passierte nicht viel. Da ging Tobias Reithmeir im Strafraum etwas rüde zur Sache und der Schiedsrichter entschied zur Verwunderung aller auf Elfmeter. „Das war ein Missverständnis zwischen mir und unserem Keeper. Aus meiner Sicht muss der Schiedsrichter nicht auf Elfmeter entscheiden“, sagte Reithmeir nach der Begegnung.
Gästespieler Sascha Marquet ließ Robin Brüeseke im Ahlener Tor keine Chance und verwandelte den Starfstoß sicher zur 1:0-Führung.
Kurze Zeit später setzte sich der Kölner Lars Lokotsch über die linke Angriffsseite durch, aber Jannik Borgmann rettete in höchster Not. Nach gut 20 Minuten die erste Chance für die Rot Weissen: Nach einem Freistoß hatte Reithmeir das 1:1 auf dem Kopf, aber das Leder strich knapp am Tor der Kölner Südstädter vorbei. Es war eine halbe Stunde vorbei, da wurde es hektisch. Zunächst verpasste Cihan Özkara den Ausgleich und im direktem Gegenzug hielt Robin Brüseke erneut stark gegen einen Einschuss-bereiten Gegenspieler. Pascal Itter versuchte es mit einem Gewaltschuss, aber auch dieser verfehlte das Ziel. Kurz vor der Pause, gab es ein Foul von Andre Dej an Arnold Budimbu, der fiel zu Boden und trat nach. Der Schiedsrichter entschied nach einer Rudelbildung beiden Spielern, den gelben Karton zu zeigen.
Fazit zur Halbzeit: Die Favoriten aus Köln zeigten nach der Führung eine Überlegenheit, ohne allerdings daraus Kapital schlagen zu können. Ahlen hielt phasenweise gut dagegen, aber schaffte es nicht den Ausgleich zu erzielen.
Man merkte, dass sich die Rot Weissen in der zweiten Halbzeit steigern wollten. Die Spieler von Andreas Zimmermann begannen die zweiten 45 Minuten dominant und versuchten ihr Heil in der Offensive. Beide Teams hatten durch Cihan Özkara und Cedric Batarilo je eine Torgelegenheit nach einem Distanzschuss. Besser machte es Andre Dej: Er setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und versenkte den Ball aus gut 20 Metern im linken Torwinkel zum 1:1-Ausgleich. Nur drei Minuten später zeigte der Unparteiische Tobias Reithmeir nach einem Allerweltsfoul die Ampelkarte und schickte ihn vom Feld (63). „Aus meiner Sicht schickt mich der Schiedsrichter zu unrecht runter, vom Gefühl her, denke ich, dass er nicht wusste, dass ich schon verwarnt gewesen bin. Ist nun mal leider so. Mund abputzen und weiter“, schaute Tobias Reithmeir nach dem Spiel schon wieder nach vorne. Rot Weiss Ahlen war von da an in Unterzahl. Fortuna drückte nun und hatte durch Sascha Marquet die erste Chance nach der Gelb-Roten Karte. Erneut war Robin Brüseke zur Stelle und lenkte mit einer guten Parade den Ball über den Kasten (63.). In der Folgezeit verteidigte unsere Mannschaft das 1:1 mit allen Mitteln und versuchte das Spiel der Kölner zu zerstören. Dies gelang gut, allerdings fanden kaum Offensiv-Aktionen statt. Trainer Andreas Zimmermann pushte an der Seitenlinie immer wieder seine Spieler und die Zuschauer. Nach drei langen Minuten in der Nachspielzeit beendete der Schiedsrichter unter lautem Jubel der 816 Zuschauern die Partie. „Wir waren heute da. Man darf nicht vergessen, Fortuna Köln ist eine Spitzentruppe. Die gehen allerdings durch einen fragwürdigen Elfmeter in Führung, aber sie hatten auch mehr vom Spiel. Egal, wir kommen dann super aus der Halbzeit und haben sehr viele gute Aktionen. Denn so entsteht auch der Ausgleich. Ich sage, ohne gelb-rote Karte gegen uns, gewinnen wir das Ding hier“, freute sich Andreas Zimmermann über den Punkt gegen den Favoriten.
„Spitzenreiter skandierten die Fans“, da der Spieltag am Samstag durch den DFB-Pokal sehr dünn war, übernachtet Rot Weiss Ahlen als Ligaprimus. Weiter geht es am nächsten Samstag, wenn ab 14 Uhr die SG Wattenscheid 09 im Wersestadion antreten muss.
RWA: Brüseke – Itter, Borgmann, Reithmeir, Zuhs – Dej (82. Twardzik, Temin Skoda – Bulut (67. Marzullo) , Özkara (78. Kaiser), Sezer (74. Holldack)
Zuschauer: 816
Gelbe Karten: Dej, Bulut – Budimbo
Gelb-Rot: Reithmeir
Fotos von Henning Wegener
Interviews von Marc Kreisel