Er war der einzige Feldspieler der Oberliga, der in der vergangenen Saison keine einzige Spielminute verpasst hat. Und auch an den ersten fünf Spieltagen dieser Saison hat Cristopher Heermann keine Sekunde verpasst. Am Samstag (18 Uhr) gibt es für unseren Abwehrchef die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Uns stand der 25-Jährige 90 Sekunden lang Rede und Antwort:
Du hast zwischen 2008 und 2012 insgesamt 97 Ligaspiele für Arminia Bielefeld II bestritten. Was bedeutet die Partie am Samstag für dich?
„Selbstverständlich ist diese Begegnung etwas Besonderes für mich. Ich hatte vier super Jahre bei Arminia und habe meinem damaligen Trainer Armin Perrey, dem jetzigen Coach und meinem ehemaligen Co-Trainer Daniel Scherning sowie Carsten Rump vieles zu verdanken. Für mich ist es immer wieder etwas Spezielles auf die Rußheide zurück zu kehren und alte Freunde und Bekannte wieder zu treffen. Leider sind mittlerweile kaum noch alte Weggefährten bei Arminia aktiv. Lediglich Andre Kording, mit dem ich auch noch regelmäßigen Kontakt habe, schnürt immer noch seine Schuhe für die U23.“
Arminia ist nach schwachem Saisonstart aktuell nur auf dem 14. Platz. Es gab aber am 2. Spieltag auch schon einen furiosen 7:1-Heimsieg gegen Neuenkirchen. Wie leicht oder schwer ist es da, diesen Gegner einzuschätzen?
„Das 7:1 zeigt deutlich, welche Qualität die U23 auch dieses Jahr hat oder haben kann. Der aktuelle 14. Tabellenplatz spiegelt auf jeden Fall nicht das wider, was die Jungs drauf haben. Ich halte Daniel Scherning für einen sehr guten Trainer, der auch dieses Jahr wieder mit seiner Mannschaft eine gute Rolle in dieser Liga spielen wird, obwohl er viele Spieler aus seiner Meistermannschaft verloren hat. Einschätzen kann man die Arminia gerade zu diesem Zeitpunkt der Saison ganz schwer. Man weiß vorher nie, ob sie Unterstützung von oben bekommen und auch ist es klar, dass die Spieler, die aus der Jugend kommen, eine gewisse Zeit brauchen. Von daher wird das Spiel am Samstag absolut kein Selbstläufer für uns und wir müssen wie jeden Spieltag alles aus uns herausholen um wieder drei Punkte zu holen.“
Rot Weiss ist augenblicklich der Gejagte in der Liga. Warum wird das auch nach dem Wochenende so bleiben?
„Weil wir einfach eine überragende Truppe sind. Wir werden Samstagabend wieder alles aus uns herausholen. Mit unserer Qualität und dem Selbstbewusstsein, das wir uns die erste fünf Spiele erarbeitet und verdient haben, wird es ganz schwer gegen uns zu punkten. Es macht einfach riesig Spaß mit der Mannschaft Woche für Woche zu trainieren, sich zu verbessern und sich Spieltag für Spieltag den verdienten Lohn abzuholen.“
Bei deinen bisherigen Clubs im Seniorenbereich (Arminia Bielefeld II, SC Wiedenbrück, TuS Dornberg) haben euch nur selten Fans so zahlreich und lautstark unterstützt wie es hier bei Rot Weiss ist. Auch am Samstag in Bielefeld wird eine dreistellige Zahl an Fans mit dabei sein. Genießt du diesen neuen Aspekt beim Fußballspielen auch?
„100%ig. Die Unterstützung, die wir seit dem ersten Saisonspiel von den Fans erfahren ist unfassbar. In der Oberliga sind unsere Fans definitiv das Beste, was die Liga zu bieten hat und auch in der Regionalliga müssten wir uns da, was unsere Unterstützung angeht, nicht hinter vielen Vereinen verstecken. Die Stimmung, vor allem bei Heimspielen, gibt einem als Spieler nochmal einen extra Schub, man fühlt sich wie beflügelt und kann noch ein paar mehr Prozent aus sich herausholen, wenn man derart Rückenwind von den Rängen spürt. Es gibt nichts Schöneres als nach einem Sieg, ob im Wersestadion oder auswärts, gemeinsam mit den Fans in der Kurve zu feiern und ich bin mir sicher, am Samstagabend werden wir auch wieder einen Grund dazu haben.“